Montag, 29. Juli 2013

vegan am Hamburger Flughafen - Coffee to fly

Tag 22 meines veganen Lebens führte uns nach Hamburg zum Coffee to Fly.
Es könnte sein, dass dies hier eher ein Ausflugtipp wird, als unbedingt ein ausdrücklich veganer Bericht :)

Wieder habe ich das vegane Kochbuch ignoriert und mir eine Freestyle Zucchini-Pfanne gebrutztelt, während mein Sohn lieber Nudeln und Bratwurst futterte.

Am späten Nachmittag ging es dann nach Hamburg: Flugzeuge gucken.
Vor dem Cafe ist ein kleiner Platz mit Holzbänken und wunderbarem Blick auf eine Start- und Landebahn des Hamburger Flughafens.

Im Cafe fand ich auf einer Tafel den Hinweis auf Mandelmilch.
Au, prima: Kaffee!
Und dazu gab es eine Laugenbrezel - ob die nun wirklich vegan war, konnte man mir nicht sagen, da die Rohlinge geliefert werden.
Da kann es gut sein, das das L-Cystein, das dem Teig beigemengt wird, damit er nicht so leicht verklebt, aus Schweineborsten oder Federn gewonnen wird.
Evtl. etwas, das nicht nur Veganer eklig finden, sondern auch Steak-Liebhabern stinkt.
Infos zu versteckten Tieren in Lebensmittel, wo keiner Tier erwarten würde, gibt es hier:
Wo Valensina, Ritter Sport und funny-frisch Tiere verstecken

Gut ja, gerade mal Mandelmilch, die sicher vegan ist, aber:

(Mandel)Milchkaffee mit einem solchen Ausblick, ist schon gar nicht übel.
Dazu gute Musik aus den Lautsprechern und ein buntes, entspanntes Publikum um einen herum.
Doch, das ist immer sehr nett da.

Sonntag, 28. Juli 2013

Vegan essen auf Sylt - Sansibar

Tag 23

Die letzten kinderlosen Tage verlief mein veganes Essen sehr nebenbei und unspektakulär.
Ich entwickelte eine Vorliebe für Brot mit Erdnussbutter auf der einen Scheibe, Tomatenmark auf der anderen und dazwischen als Belag entweder Tomaten oder Blattsalaten.
Das war schnell gemacht und ich konnte ansonsten arbeiten, arbeiten, arbeiten.
Der Kalauer über die Selbständigen kommt hin:
wir arbeiten ständig selbst ...

Gestern lernte ich von unserem Kellner das Pendant dazu kennen.
Er ist Gelegenheitsarbeiter ... er arbeitet bei Gelegenheit ... zu jeder ...

Wir waren also auf Sylt.
Sylt ist Klasse.
Die Natur, die Dünen, die Luft und die endlosen Sandstrände ... ein Traum!
Und wenn man davon genug hatte, fährt man nach Kampen und kommt aus dem Kichern nicht mehr raus.
Kampen besteht aus den teuersten Reetdachhäusern der Welt auf der einen Seite und den überteuertsten, unnötigsten Geschäften der Welt auf der anderen Seite.
Dazwischen liegt tatsächlich eine Straße.
Zwischen den Geschäften laufen lauter Leute herum, die sich im ewigen Wettstreit um Wichtigkeit, Ruhm und öffentlich demonstriertem Reichtum befinden.
Und in jedem Geschäft gibt es gerade einen Gratis-Sekt-Anlass.
Allerdings haben die Shop-Inhaber ein feines Näschen dafür, an wen die Herausgabe von Sekt und Häppchen lohnt.
Wenn Du mit Sonnenbrand, Strandtasche und breitem Grinsen schlenderst, tendiert Deine Chance auf Sekt und Häppchen gen Null!
Der Bummel lohnt dennoch.
Herrlich!
Schon mal eine 5jährige in einem 800,- Euro Sommerkleidchen gesehen?
Oder einen netten Ring für über 400.000,- Euro in einem Schaufenster?
Oh, Schatz, ich habe doch bald Geburtstag ...

Wenn man dann sehen möchte, wie ein Rudel altersloser Magersüchtiger in High Heels und möglichst teurer Kleidung durch den Sand schlendert, muss man zur Sansibar fahren. Extra für diese gestylte Zielgruppe gibt es einen Shuttle-Dienst vom Parkplatz zur Sansibar, wobei diejenigen, die sich als wichtig empfinden (also alle ...), den Parkplatz samt Shutte-Service ignorieren und zur Bar hoch fahren.


In der Sansibar ist man also komplett abgedrehte, überkandidelte Gäste gewohnt.
Der Blick in die Speisekarte überraschte mich dennoch.
Nicht die Preise, sondern das Fehlen eines veganen Angebots.
12 Sonder-Seiten Weine und Spiritousen, aber nirgendwo Veganes.

Ich fragte also den Kellner, was er einem Veganer empfehlen würde und ... nach kurzer Ratlosigkeit empfahl er mir einen Salat.
Dressing bekäme ich extra serviert.
Ok ... wir schlürften den erschwinglichen Hausmarken-Prosecco und erfreuten uns am Anblick der Schönen und Reichen, bis eine hektische Kellnerin mit einem Schwung Schüsseln kam, die sie auf den Tisch verteilte.
Kartoffelsalat in Mayo in der einen, Nudelsalat in Mayo in der anderen, Lauchsalat in saurer Sahne, Brot, Krautsalat und Blattsalat. Den krönenden Abschluss bildete ein Teller roher Schinken, den sie direkt vor mich stellte.
War das jetzt mein Salat?
Unser Kellner erschien wieder, riss den Schinken an sich (meine Begleitung eroberte ihn umgehend zurück) und klärte uns auf, dass dies nicht mein Salat, sondern die Hors d'oeuvre seien.
Eine gute Sache, die Hors d'oeuvre, die jeder speisende Gast bekommt, denn im Endeffekt sind sie oft umfangreicher und sättigender, als die gewählten Speisen.
(bei dem Krautsalat überlegte ich kurz, ob milchsauer gegorener Kohl vegan ist oder nicht, erklärte ihn aber zusammen mit den Blattsalaten als "meins")

Später bekam ich noch mehr Blattsalat. Diesmal mit Cocktaitomaten und einer frischen Feige.
Und 4 Flaschen unterschiedlichen Essigs.

Wir hatten wirklich viel Spaß, aber der Beitrag des Essens zu diesem Vergnügen war eher nebensächlich.
Es begann zu regnen.
Wir kuschelten uns in die Sansibar-Decken, schlürften weiteren Sansibar-Prosecco und verfolgten das wunderschöne Theater, das die Schönen und Reichen in nassem Sand und Regen ablieferten.
Begeisterte 5Jährige in ihren 800,- Euro Sommerkleidchen, mit Kurs auf die nächste Pfütze, verfolgt von Mutti.
Das Jet Set Leben ist sicherlich kein Vergnügen ... da hat man gerade erst sein Carpaccio ausgekotzt und muss dann in High Heels durch Regen und Sand rennen um das eigene Gör davon abzuhalten mit dem teuren Sommerkleidchen in die nächste Pfütze zu springen ...

Auf der anderen Seite drängten sich dann all die Raucher und führten sehr interessante Gespräche darüber, wer genau jetzt der Reichste und Wichtigste unter ihnen ist. Sie waren meist sehr unterschiedlicher Ansicht.

Ok - die Sansibar bietet für Veganer also nur langweiligen Salat, aber das ganze Drumherum ist Klasse!
18,- Euro für 2 kleine Gläser Prosecco, einen Salat und einen Tisch voller Hors d'oeuvre und dazu aber einem herrlich skurrilen Ambiente inmitten einer atemberaubend schönen Dünenlandschaft.

Das machen wir öfter :)

Mittwoch, 24. Juli 2013

Tag 18 und 19 meiner vegan Challenge

So, das "for fit" habe ich nun weg gelassen, denn ganz ehrlich:
ich habe seit Tagen nicht mehr in das Kochbuch hineingesehen und bleibe einfach nur vegan.
Ok, ja, bis auf den (wahnsinnig leckeren) Milchkaffee vom Sonntag.

Montag entdeckte ich dann gelbe Zucchini in der Gemüseabteilung und verarbeitete sie umgehend zu Spaghetti:
Teilweise werden die übrigens super lang und man muss sie durchschneiden - hätte ich nicht gedacht.
Erst war ich etwas geizig und überlegte, ob ich nun wirklich dringend einen Spiralschneider brauche, aber seither gibt es bei uns dauernd Salate mit zu Spiralen verarbeitetem Gemüse.
So eine Art Spaghetti-Gurkensalat oder so, ist einfach witzig.
Und auch Kartoffeln lassen sich damit zu witzigen Beilagen verarbeiten - allerdings nicht wirklich kalorienarm, wenn man die Spiralen dann fritiert (aber lecker ...)



Montag Abend war ich dann mit den Hunden am See.
Als die beiden mit dem Baden fertig waren und ich sie wieder ins Auto setzen wollte, kam prompt eine Familie mit kleinen Kindern.
Die Eltern waren sehr sehr seltsam:
sie wollten eher nicht, dass meine beiden klatschnassen Hunde ihre Kinder anfielen
die wissen gar nicht, was ihnen da entgeht ... sehr erfrischend, kann ich nur sagen.
Alle waren gartenpartytauglich gekleidet ...
Ok, hilfsbereit griff ich beiden Hunden ins Halsband.
Dumme Idee ...
Coffee und Knut sind zwar die liebsten Labbis der Welt und wissen gar nicht, dass sie beißen können, aber dafür haben sie Kraft.
Viel Kraft.
Und eines der Kinder wollte nun doch einen klatschnassen Hund knuddeln.
Es ging in die Hocke und lockte mit einem knisternden Irgendwas.
Knut ging ab wie eine kleine Rakete.
Immerhin hing ich noch einen Sekundenbruchteil in seinem Halsband und lag im nächsten Moment dann komplett auf ihm.
*platsch*
Coffee nutzte die Gunst der Sekunde, erbeutete das knisternde Etwas und brachte ihre Beute schnell im See in Sicherheit.
Knut robbte unter mir ins Freie und wedelte, was das Zeug hielt.
Hunde lieben strenge Erziehung und er fand die Strafe, dass ich mich bäuchlings auf ihn geschmissen hatte, wohl absolut angemessen für sein Fehlverhalten.
Tja, und ich lag bäuchlings im Dreck und versuchte herauszufinden, ob noch all meine Körperteile vorhanden und mit dem Rumpf verbunden waren.
Schmerzen hier, da und dort kündeten vom Vorhandensein - einzig mein Kreislauf schien auf der Flucht zu sein.
Der Familienpapa wollte mich wieder in die Senkrechte zerren, aber mir war eher danach, noch ein wenig auf dem Boden zu bleiben.
Derweil spielten 3 schlammige Kinder mit 2 patschnassen Labbis.
Die Mutter schwankte noch einen Moment.
Ich sah ganz deutlich, dass sie überlegte, mir den schönen Satz an den Kopf zu werfen, dass man sich keine Hunde anschaffen sollte, wenn man damit nicht umgehen könnte (ein Lieblingssatz aller Nicht-Hundehalter, die es schier widerlich finden, auch nur an den Füßen beschnüffelt zu werden (ok, die Schritt-Schnüffelei finde ich selbst doof))
Da ihre 3 Kinder aber wohl auch nicht immer das tun, was sie sagte - insbesondere, wenn es um saubere Partykleidung ging, sah sie davon ab.
Die Kinder hatten nun auch den tollen blauen Schwimmball entdeckt und warfen ihn möglichst weit in den See, während der Familienpapa sich genau nach der Rasse der beiden erkundigte.
Labrador Retriever - Labbis genannt.
Herrliche Hunde.
Und eigentlich sehr gehorsam.

Egal ... als ich wieder daheim war, habe ich auf meinem Körper großzügig Bepanthen, Traumeel und ein paar Eisbeutel verteilt.
Mein linkes Schienbein sieht wie die Nase eines Mandrills aus - mein rechter Unterarm dafür wie der Hintern eines Pavians.
Und Knut wedelt ...

Tag 19 habe ich mich dann leise ächzend von Smoothies ernährt.
Diesen Erdbeer-Melonen-Smoothie hier kann ich nur empfehlen!

Dienstag, 23. Juli 2013

Tag 17 der Vegan for fit Challenge

Tag 17 war der Sonntag, der seinem Namen sehr gerecht wurde.
Es war sonnig, sonnig, sonnig.
Um 16 Uhr fuhr ich zu einer Freundin.
Da sie gerade erst aus dem Urlaub gekommen war und sich ayurvedisch ernährt, hatte ich vorgehabt, vorher für mich zu kochen und sie pappsatt zu besuchen.
Aber dann hatte ich schlicht und ergreifend überhaupt keinen Hunger.
Gerade mal der Apfel-Kiwi-Shake fand Gnade bei meiner Appetitlosigkeit
und wurde von mir gleich zweimal zubereitet - geht ja auch einfach zu schnell und einfach.

Für den Fall einsetzenden Hungers habe ich mir einfach Chili-Bohnen und Nudeln eingepackt. Das wäre schnell gemacht.
Ich fand mich so clever, bis sie mich mit den Worten:
ich habe dir schon mal eine Kanne Kaffee gekocht!, begrüßte.
Sie hat sogar extra für mich Agavensirup da - aber natürlich keine Sojamilch.
Und weil meine Gedanken so ums Essen gekreist waren und ich in letzter Zeit viel weniger Kaffee trank, hatte ich den natürlich ganz vergessen und keine Sojamilch eingepackt.
Ich habe Milch bei der Tankstelle geholt!, sagte sie.

Ok ... #fail ... kurz darauf saß ich in ihrem Garten und trank eine Tasse Milchkaffee.
Ich sage Euch was: sie schmeckte göttlich!
Der letzte Kaffee, der so göttlich schmeckte, wurde mir in Paris serviert.
Dort war ich mit meiner Tochter, das Wetter war toll und wir hatten einen traumhaften Blick auf den Eiffelturm.
In der Nacht zuvor waren wir zum Mitternachtsblinken auf der obersten Plattform gewesen, sind dann noch zum Arc de Triomphe gewandert mit Schaufenstergucken auf den Champs ...
Mit anderen Worten: wow!

Und jetzt saß ich in einem nordischen Kuhdorf in einem Garten, hinter dem leider eine stark befahrene Bundesstraße liegt und dieser Kaffee schmeckte ohne Eiffelturm ebenso spektakulär gut.

Ja, das mag an der Milch gelegen haben.
Natürlich könnte man nun sagen: dann trink' deinen Kaffee doch halt wieder mit Kuhmilch!
Aber ... wenn ich ihn immer mit Kuhmilch trinke, bedarf es eines Eiffelturms, damit er so spektakulär gut schmeckt!

Irgendwo in meinem Hinterkopf ist die Entscheidung längst gefallen, den Kaffee auch künftig daheim mit Sojamilch zu trinken.
Spätestens seit selbst die Biomilch "länger haltbar" ist, oder wie sonst die steigende Wertlosigkeit eines Nahrungsmittels umschrieben wird ... hängt mein Herz eh nicht mehr an der Milch.
Das Geschwafel der Lebensmittelproduzenten ... "das Wertvollste aus einem Liter entrahmter Milch" - tja, das Wertvollste an der Milch steckt im Rahm ... daher ist das Wertvollste aus entrahmter Milch vergleichbar mit dem Wertvollsten aus einem bereits verspeisten Apfel ... viel Spaß mit dem Kerngehäuse ...

Sonntag, 21. Juli 2013

Tag 16 der Vegan for fit Challenge

Gestern ist es mir dann tatsächlich gleich mal einen Tick schwerer gefallen, vegan zu bleiben.
Tagsüber alles kein Problem.
Selbst als ich den leckeren Johannisbeerkuchen, den ich Freitag gebacken hatte für den Segelflugplatz in handliche Stücke schnitt, konnte ich gut widerstehen, mehr als ein kleines Stück vom Kuchenrand zu probieren.
Das mag daran liegen, dass man mich mit Johannisbeerkernen jagen kann ;-)

Als ich aber abends gerade noch auf meinen Sohn wartete und danach nur noch ins Bett fallen und schlafen wollte, klingelte das Telefon und eine freundliche Schaffnerin teilte mir mit, dass mein Sohn gerade wieder mal Anteile des mütterlichen Erbguts ausgelebt hatte.
Sein prall gefülltes Portemonnaie war nun auf dem Weg nach Heide, aber auf dem Rückweg könnten wir es dann um Mitternacht wieder an unserem Bahnhof, bzw in der Bahn, abholen.
Ach, es war schon niedlich, als mein etwas aufgelöster Sohn bei seiner Rückkehr dann mit Panik in der Stimme fragte, ob ich wüsste, was ihm passiert sei.

"Hast du mal wieder dein Portemonnaie verloren?", fragte ich tödlich gelangweilt.

Hach ja, lange nicht mehr gefühlt, diese Macht der allwissenden Mutter :)

Aber nun hieß es wach bleiben, bis Mitternacht.

Mein Sohn machte sich also die nächste Tiefkühlpizza heiß - ein kulinarisches Wunderwerk aus dem Hause Dr.Oetker
Pizza Lahmacun Style

Wirklich, wirklich nichts, was mich reizt, sondern nur ein Stück gefrorene Mutterliebe ...
Will sagen: so etwas kaufe ich nun wirklich nur für meinen Sohn.
Aber als er sich dann die Pizza in den Garten holte, litt ich unter vermehrten Speichelfluss und sabberte leise leidend vor mich hin.
Ich wollte ganz klar Fertigpizza.
Mir stand der Sinn nach Säurungsmitteln, Dinatriumdiphsophat, Backtriebmitteln, Natriumhydrogencarbonat, aufgeschlossenem Pflanzeneiweiß, modifizierter Stärke, Milcheiweiß, Dextrose, Gerstenmalzextrakt und ... Aroma
Und so ein Zufall:
genau diese Bedürfnisse hätte ein Stück Pizza gestillt!
...

Glücklicherweise war mein Sohn aber so rücksichtsvoll, mir von der Pizza - allein zu meinem Wohl! - nichts abzugeben und sie schnell herunter zu schlingen, damit ich nicht so lange leiden musste.

Glücklicherweise hatte er vor dem sehr gründlichen Aufheizen des Ofens auch den restlichen Johannisbeerkuchen nicht herausgenommen, sondern samt Plastik-Tortenheber eingeäschert, so dass mich auch der Kuchen nicht in Versuchung führen konnte.
Auch die Hühner sind eher skeptisch, was die dunklen Kuchenreste angeht ...

Ja, man kann sagen, dass mein Sohn gestern einen armen Teilzeit-Veganer erst in Versuchung geführt und dann gerettet hat.

Übrigens habe ich am Bahnhof dann nicht dem kleinen Impuls nachgegeben, der da schrie:
los, fahr nach hause!
als er auf die einfahrende Bahn wartete.

Ich bin zwar sicher, dass vor meinem über 1.90 Baby eher die anderen Kreaturen der Nacht Angst gehabt hätten, als dass ihm etwas passieren könnte, aber selbst übelster Fertigpizzen-Entzug kommt nicht gegen die Glucke in mir an.

Samstag, 20. Juli 2013

Tag 15 der Vegan for fit Challenge

Gestern ist also mein Sohn wieder nach hause gekommen und ich habe nach seinen Vorlieben eingekauft.
Käse, Milch, Tiefkühlpizza und Schokomüsli.

Es gibt Entscheidungen, die muss man für sich selbst treffen und so würde ich mich gar nicht an ein
"ach, übrigens, wir sind jetzt Veganer!"
heranwagen.

Ich würde auch schlicht auf etwas über 1,90 m Widerstand stoßen.

Wobei ich mich an eine lustige Diskussion auf einer Grillparty erinnere, bei der eine
"wir sind Veganer!"-Familie mit ihren Kindern war.
Ein anderer Gast fragte recht provokant, woher sie das denn wüssten, denn das eine Kind konnte zwar schon ganz großartig kauen, aber keinesfalls sprechen.
Also, Mama, Papa, tata ... und so konnten wir alle verstehen, aber
ich bin ein Veganer!
eher weder in Bild noch in Ton.
In Bild nicht, da die Blicke des Kleinen auf die Bratwürste deutliche Worte der Gier sprachen.

Nun, abends machte mein Sohn seine Pizza heiß.
Ich hatte mir extra Nudeln mit Linsen und Erdnüssen übrig gelassen, aber als er dann seine Pizza aß, fühlte ich lediglich eine diffuse Angst, statt "auch!"-Gier.

Wer die latente Angst einer Mutter vor einem Jungen mit einer Pizza nicht versteht,
hat entweder keinen Sohn
oder keine Möbel und Heimtextilien an denen man hängt ...

Meine Nudeln fielen mir erst wieder ein, als wir noch ein wenig draußen saßen und die Henne mit ihrem Küken um mich herumwuselte.
Sie steht auf lackierte Fußnägel.
Die hat sie sozusagen zum Fressen gerne.
Um mir ihren Schnabel also von den Zehen zu halten, servierte ich ihr und dem Küken meine Nudelreste.
Besser als Fernsehen:
Hühnern beim Spaghetti-Fressen zuschauen.
Zu gut!

Der Gesunkene Appetit kann mit dem heißen Sommerwetter zu tun haben
Es liegt aber ganz sicher nicht daran, dass mir "immer nur vegan" daheim nicht schmeckt.


Freitag, 19. Juli 2013

Tag 14 der Vegan for fit Challenge

Ich mache übrigens nicht wirklich die Vegan for fit Challenge, wenn ich ehrlich bin ...
Das Kochen ist bei mir derzeit sehr sehr nebensächlich und meine Challenge habe ich auf
30 Tage vegan leben
umgestellt.
Nicht aktiv - eher passiv ...

Gestern bekam ich eine augenzwinkernde Nachfrage, was denn eigentlich meine Diät macht.
Macht nichts :)

Wenn einem das Leben mal wieder in den Allerwertesten tritt, ist es mit unter ganz hilfreich, dass dieser gut gepolstert ist ...

Eine Pizza ersetzt 2 Stunden Schlaf,
Schokolade hilft mir beim Denken
... manchmal bin ich ganz froh, dass ich mit Kochen, Essen und Genießen so einiges kompensieren kann.

Gelegentlich wird das aber zum Selbstläufer:
man guckt in den Spiegel und muss dringend essen um diesen Anblick zu überstehen ...

Jeder kompensiert irgendwie und ich habe ja schon versucht, auf Sexsucht umzuschwenken.
Klappt nicht ... beim Anblick der meisten Männer ziehe ich dann doch einen leckeren Eintopf vor.

Und so habe ich in den letzten beiden Wochen immer rund um mich herum gefuttert und die Waage gemieden.
Heute bin ich dann doch mal draufgehopst und habe nicht schlecht gestaunt,
denn 2 Kilo sind weg.
Ich hatte mich am letzten Tag vor dem Einstieg in mein veganes Abenteuer noch gewogen.

Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, da ich zB gestern gegen Mitternacht noch ein Schälchen Vanille-Sojajoghurt mit frisch gekochter Konfitüre gefuttert habe.

hm hm hm ... mal schauen, wie das weitergeht.

Heute Abend kommt mein Sohn nach hause.
Fleisch ist sein Gemüse ...
Mal gucken ob es mir gelingt, meine gierigen Fingerchen von den Sohn bestimmten Inhalten des Kühlschranks zu lassen.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Tag 13 der Vegan for fit Challenge

Gestern war Tag der Johannisbeeren bei mir und so habe ich ganz vegan und gesund Unmengen schwarzer Johannisbeeren verspeist.
Lecker.
Und Konfitüre, Likör und Essig aus schwarzen Johannisbeeren angesetzt.

Das Kochen bestand dann wieder nur daraus, dass ich Nudelwasser aufsetzte und mir dazu eine krude Mischung aus stückigen Dosentomaten, Bohnen, Linsen und Erdnüssen zauberte.


Die Sache mit dem flockigen Kaffee scheint übrigens eher an den einzelnen Sojamilch-Paketen, denn am Kaffee zu liegen.
Mal flockt die Sojamilch im Kaffee, mal tut sie es nicht.
Aber da sie sich immer wieder glattrühren lässt, stört es mich nicht mehr.
Dann rühre ich eben.

Ich glaube fast, dass ich bei der Sojamilch bleibe, wobei ich keine echten Vorteile benennen könnte.
Reines "besser"-Gefühl.

Überhaupt kann ich keine magischen Vegan-Wirkungen auf mich feststellen.
Es macht Spaß was Neues auszuprobieren, schmeckt lecker und macht daheim so viel weniger Umstände, als ich je erwartet hätte.
Aber weder purzeln die Pfunde, noch kann ich von klarem Teint schwärmen.

Aber ich trinke deutlich weniger Kaffee - nicht, weil er weniger gut schmeckt, sondern weil mein Bedürfnis nach Kaffee schlicht stark gesunken ist.

Haut ... vermutlich Zufall, aber seit ein paar Tagen verfüge ich über eine Körperregion, die entfernt an Streuselkuchen erinnert.
Evtl. genau so zufällig kann ich aber seit Neuestem auch regelmäßig wieder durch beide Nasenlöcher atmen.
Kann aber auch am Wetter und den erfolgten Strandbesuchen liegen - beides fördert diesen Effekt.

Ich hoffe, das Gestreusel geht und das freie Atmen bleibt ... wir werden sehen ...

Vegan essen in Flensburg

Hier also Tag 12 meiner 30 veganen Tage.

Erneut musste ich feststellen, dass es weniger Spaß macht, vegan unterwegs zu sein, als vegan daheim zu kochen.
Ich hatte schon extra im Internet herum gestöbert, wo ich denn vegan speisen könnte.

Zum einen wurde mir die Eisdiele Eiszeit empfohlen, die am Holm vorne, direkt am Markt zu finden ist.
Dort gibt es veganes Eis - Sojaeis.
Ja ... und zwar genau eine einzige Sorte gab es.
Schokolade
Mit kleinen Eiskristallen drin, die eher kein Zeichen für tolles Eis sind.
Ansonsten sah da alles lecker und verlockend aus, aber ok, ich blieb brav bei Soja-Schokoladeneis.
Mich entschädigten die Möwen mit ihrem Gesang.
Städte, die von Möwen beherrscht werden, liebe ich, weil sie einfach nach Urlaub klingen.

Später bummelten wie dann weiter und gelangten auf die Art auf die Rathausstr. bei der sich das Restaurant Kamasutra befinden sollte.
Mittlerweile ist dort das Shalimar.
Es war sehr lecker, aber war es vegan?
Der Kellner meinte freundlich, er könne es vegan zubereiten ... aber ich weiß nicht recht, ob er es denn auch tat.
Im Grunde meines Herzens war mir das auch sehr schnuppe.
Es war sehr lecker und die einzige Quelle, die das "vegan" in Gefahr gebracht haben könnte, wäre das Bratfett.
Mein Wissen über die indische Küche ist sehr gering, allerdings bin ich ein großer Fan von Ghee, oder Butterschmalz.
Damit kann man fantastisch braten, ohne Gespritze, dafür mit mildem Buttergeschmack.

Ich hatte ganz wirklich keine Lust, noch dreimal nachzufragen, ob veganes Bratfett benutzt wurde.
Da wird es mir zu krampfig.
Für die 30 Tage jetzt ist es ok, aber danach werde ich bestimmt nicht dem Bratfett auf die Spur gehen.

Meine Kinder sind beide aus dem Alter heraus, in dem ich das Nerven sozusagen als heilige Mutterpflicht am Hals hatte.
Am Wochenende lag ich mit einer Freundin am Strand.
Wir beide kennen uns aus dem Geburtsvorbereitungskurs, also die kompletten Phasen der Mutterschaft hindurch.
Vor uns ging eine Familie ins Wasser und Sekunden später folgte die Mutter lautstark ihrem pädagogischen Auftrag, schützte die Kinder mit vielen Worten und Geplatsche vor Quallen, Sonnenbrand und hielt die Brut davon ab, sich gegenseitig zu ertränken.
Dabei setzte sie auf einige beliebte pädagogische Tricks:
schrille Stimme, hohe Lautstärke, häufige Wiederholungen

Hach, sagte ich zu meiner Freundin:
ist es nicht schön, dass wir das hinter uns haben?

Ja, die Kinderjahre sind um und wir befinden uns nun in der Phase der Mutterschaft, in der wir uns dem Vergnügen widmen können:
peinlich Sein!

Und da fange ich ganz bestimmt nicht an, als Veganer zu nerven oder mich in meiner Freiheit einzuschränken.
Eine reiche Auswahl in der Eisdiele ist für mich ein ganz elementares Stück Freiheit!

Daher - ich kann mir vorstellen, nach den 30 Tagen dann tatsächlich Teilzeit-Veganer zu sein.
Unproblematisches häufiges daheim Veganer sein.
Durchbrochen von käsigen oder fischigen Phasen oder auch schierer Fleischeslust.

Hugh!

Dienstag, 16. Juli 2013

Tag 11 der Vegan for fit Challenge

Heute ist mir sehr klar, dass ich keine Veganerin werde.
Ich finde es nämlich schlicht seltsam, mich über irgendwas zu definieren, was ich nicht esse und mir selbst ein "darfst du nicht!"-Korsett zu schnüren.
Lasst die Umkehrschlüsse weg - es heißt nicht, dass ich (alle) Veganer seltsam finde.
Viele haben einfach nur eine Riesenfreude daran, nicht tierische Wege zu finden, lassen ihre Mitmenschen aber komplett in Ruhe.

Ich vermute, dass die Veganer, die das Bild der Veganer so negativ prägen eine kleine, aber nervige Minderheit sind.
Um mir die Freude an der Vegan-for-fit-Facebook-Gruppe nicht nehmen zu lassen, bin ich dazu übergegangen sämtliche "Besser-Veganis" zu blocken.
Bei 1.60 m Körpergröße, ist es mir noch nie gelungen, über irgendwas drüber zu stehen.
Nein, ich lasse mich schnell verführen, meine Gedanken genau um die Leute kreisen zu lassen, die mir am wenigsten bringen.
Aber nach über 40 Jahren Erfahrung mit mir selbst, habe ich Wege gefunden, dies zu umgehen ...

Auch habe ich mich schlicht aus der aktiven Weltrettung zurückgezogen und benutze seit einiger Zeit sogar buntes Klopapier, statt mir mit grauem Danke den Allerwertesten ... Ihr wisst schon.

Meine Zukunft kann ich mir so vorstellen, dass ich in einem Restaurant freundlich frage, was für vegane Köstlichkeiten sie auf der Karte haben, diese kurz zu überdenken und mir dann, wenn mich nichts reizt, ein blutiges Steak zu bestellen.
"Einmal Tofu-Burger mit Extra-Speck, bitte!"

Aber noch befinde ich mich in den 30-Vegan-Tagen, die ich nun einfach mal durchziehen möchte.
Kann gut sein, dass ich zB bei der Sojamilch im Kaffee bleibe.
Und mal schauen, was ich noch so für mich finde.

Dennoch habe ich heute wieder kein Foto für Euch, da ich gestern ohne Plan B einkaufen war.
Ewig lagen Hokkaidos im Gemüseregal, aber genau gestern waren sie weg, wo ich doch die Kürbispommes ausprobieren wollte.
Ich improvisierte also und machte mir Vollkornspaghetti mit einer Sauce aus Chili-Bohnen und stückigen Dosentomaten.
Daheim interessierte mich, ob meine Chili-Bohnen überhaupt vegan waren.
Man weiß ja nie, ob Saucen nicht mit Gelatine, Schweineborsten oder anderem Abfall aufgepeppt werden.
Dabei fand ich die Seite das ist drin, die mir sehr nützlich erscheint.
Bei Interesse einfach mal "herumspielen".
Man kann auch einfach den Begriff "vegan" eingeben und sich alle 19184 Treffer anschauen ... habe ich natürlich nicht gemacht, aber dennoch schnell heraus gehabt, dass meine Bohnen vegan waren.
Sicherheitshalber habe ich das erst nach dem Essen gecheckt, da ich a) hungrig war und b) kein Opfer der eigenen Pedanterie werden wollte.

Und heute werde ich zum Essen eingeladen.
Ganz unauffällig habe ich vorher gegoogelt, ob und wo es im betreffenden Ort Veganes gibt und dann genau das Restaurant vorgeschlagen.
Ich finde mich echt clever (und bildschön, super nett und viel zu bescheiden).
Auch eine Eisdiele mit veganem Angebot ist erreichbar - mal schauen, ob ich uns die auf den Weg legen kann.

Montag, 15. Juli 2013

Tag 10 der Vegan for fit Challenge

Nachdem mein Besuch gestern abgereist ist, galt es all die Dinge zu vernichten, die nicht in meine Vegan for Fit Challenge passen.
Natürlich habe ich sie aufgegessen ...

Ich bin dabei absolut vegan geblieben, keine Angst, denn mein Gast war so nett gewesen, sich noch einen Schwung Brote mit dem Besucher-Käse für die lange Bahnfahrt zu schmieren, so dass er mich nicht in Versuchung führen konnte.
Hätte er aber auch nicht, glaube ich.

10 Tage vegan und ich staune, denn ich vermisse eher gar nichts.
Allerdings auch keine Pfunde auf der Waage.

Mittags schmierte ich mir ein paar Brote mit Erdnussmus und belegte dies mit Tomate.
Sehr lecker und natürlich absolut nicht kalorienarm.

Abends experimentierte ich mit Soja-Kakao und Amaretto.
Ebenfalls sehr lecker, aber noch viel weniger kalorienarm und mit leichten Kopfschmerzen im Abgang.

An den vielen Bildern vom Leuchtturm in Westerhever und dem Kitesurf World Cup St. Peter Ording habt Ihr evtl. bemerkt, dass ich den Zustand der Knipsenlosigkeit relativieren konnte.
Daher werde ich auch gleich mal im Kochbuch wühlen, welches vegane Gericht ich mir heute zubereite.

Irgendwas ohne Amaretto, denke ich mal ...

Sonntag, 14. Juli 2013

Tag 9 der Vegan for fit Challenge

Gestern waren wir in Westerhever.
Der Name sagt weniger, als sein Leuchtturm ...


Bevor wir zum letzten Parkplatz vor dem Leuchtturm fuhren, hielten wir beim Landhotel Kirchspielkrug um uns für die lange Wanderung zum Wasser zu stärken.

Mein Gericht war schnell gefunden, denn die Auswahl unter dem Punkt "ganz ohne Fisch und Fleisch" war übersichtlich.
Es gab eine Gemüseplatte mit gebackenem Schafskäse und Kartoffelrösti.
Und Gemüsecurry mit Kochbananen und Kokosmilch.

Au ja, Kochbananen ...
Auf dem Weg zum Meer hatten wir noch Scherze gemacht, denn vor Jahren hatten wir in Heringsand Urlaub gemacht, der ganz unglaublich ökologisch sein sollte. Für Abends wurde ein vegetarisches 3-Gänge-Menü versprochen. Zu 2 Müttern und 4 Kindern machten wir dort also 2 Wochen Urlaub und es wurde leider nicht wirklich entspannend.
Die Krönung war die allabendliche 3-Gänge-Folter, die selten pünktlich begann. Dann lag gerne mal ein Stündchen Pause zwischen den Gängen und wenn wir die Kinder doch noch mal zur Rückkehr an den Tisch bewegen konnten, wurden sie mit Köstlichkeiten wie einer Spinatsuppe mit Ananasstücken und Bananenstücken belohnt, die so ziemlich aussah wie das, was die Rinder auf den Weiden hinterlassen. Das Ganze läuft bei uns unter "Spinatsuppe mit ganzen Bananen"
Egal

Ich bestellte also das "Gemüsecurry mit möglichst wenig Bananen", während meine Freundin die Gemüseplatte wählte.
"Du darfst ruhig Fisch oder Fleisch essen!", sagte ich.
"Ich weiß, aber ich will nicht!", war die Antwort.
Ok, ja, wir waren schon mal dort gewesen und ich hatte ihr etwas besonders Gutes tun wollen mit meiner Salzlamm-Empfehlung.
Bisher immer köstlich, schmeckte es an diesem Tag tatsächlich eher gar nicht.

Aaaaaber ...
... unser Essen kam.
Ich jammerte beim Anblick unserer Gerichte noch mal maulig
"ich wünschte, ich wäre Vegetarier!"
tunkte den Löffel in mein Curry ... und zog alle Lästereien zurück.
Doch ja, das Gemüsecurry war lecker.
So richtig!

Samstag, 13. Juli 2013

Trinken Veganer weniger Kaffee?

Heute ist es mir dann aufgefallen:
meine Lust auf Kaffee ist drastisch gesunken.

Ich in eine echte Kaffeetante und trinke am Tag locker 1.5 Liter Kaffee.
Ein halbes Literchen zum wach Werden, ein halbes Literchen am späten Vormittag und ein halbes Literchen am Nachmittag.
Lecker!

Da ich meinen Milchkaffee mit fettarmer Milch und Agavensirup mag, habe ich fast immer Milch und Sirup bei mir und/oder Freunde die mir Gutes wollen, haben extra für mich meinen Sirup im Haus.
Das finde ich soooo lieb!

Als ich gerade die Strandtasche von gestern für heute neu gepackt habe, fiel mir die kleine Flasche in die Hände, in der ich Sojamilch dabei hatte.
Wir haben nachmittags gar keinen Kaffee getrunken.
Auch am späteren Vormittag nicht.
Und meine erste Tasse Kaffee stand noch Viertel voll in der Küche.

Ich ließ die letzten Tage mal Revue passieren und kann mich nicht erinnern, wann ich den letzten Nachmittags-Kaffee getrunken habe.
Lustig.
Das ist keine bewusste Entscheidung gegen Kaffee - da ich über Jahrzehnte solche Mengen getrunken habe, macht mich Kaffee auch nicht nervös oder wach.
Ich kann vor dem Schlafengehen problemlos ein Red Bull oder ähnlichen Blödsinn trinken.
Einzig Koffeeintabletten haben noch den "Hallo!Wach!"-Effekt auf mich.
Aber ich MAG Kaffee.

Eigentlich.
Mal schauen - vielleicht liegt es auch einfach am Sommerwetter?

Tag 8 der Vegan for fit Challenge

Gestern war wieder ein "Veganer unterwegs"-Tag und ich wurde gleich zweimal überrascht.
Mittag waren wir in Kiel.
Bis zur nächsten Fähre nach Laboe war noch sehr reichlich Zeit und so beschlossen wir eine Kleinigkeit zu essen.
Direkt am Anleger befindet sich ein Vapiano.
Eine Fast Food Kette der gehobeneren Art, in die wir öfter gehen, da sie die Bedürfnisse unserer Familie komplett abdecken.
Von "hinreichend Junk" bis vegetarisch und hinterher sehr lecker Kaffee ist alles da.
Nudeln, Salate, Pizza.
Ich hoffte auf "irgendeinen kleinen Salat", sozusagen die No 45 des Vapianos und musste feststellen, dass ich Auswahl hatte.
Faszinierend!
Ich suchte mir Nudeln mit Tomate und Salbei aus und wagte sogar, den Schau-Koch zu fragen, ob dies vegan sei.
Er nickte fröhlich und legte mit dem Kochen los.
Am Ende griff er zum Parmesan. "Keinen Parmesan, bitte", sagte ich.
Er rieb fröhlich los und fragte "Was?"
"Nicht so viel Parmesan!", passte ich meine Bitte den Gegebenheiten an und sah ihn fröhlich weiter reiben.
"Ist Parmesan vegan?!", fragte meine Freundin.
"Ach", zuckte ich mit den Achseln ... ich hatte es versucht und gut ... immerhin mag ich Parmesan ja eigentlich.
Der Koch rieb und rieb und dann gab er diese Portion ganz jemand anderes.
Fast hätte ich einem Fremden die Parmesanration gekürzt ...
Meine Nudeln blieben eine Parmesan freie Zone und schmeckten wunderbar.

Nach einem einfach wundervollen Strandnachmittag in Laboe begaben wir uns in mein Lieblingsrestaurant.
Das Ocean-Eleven
Wer mal in die Nähe kommt (also alles nördlich von München), sollte unbedingt mal dort essen gehen
... außer ...
er ist gerade Veganer ...
Dort ist es wirklich wunderbar, bei jedem Wetter.
Tolles Ambiente, tolles Essen, tolle Angestellte :)
Ich mag Restaurants, die auf den Damentoiletten Deo, Tampons und Handcreme deponieren - genau so eines ist das Ocean Eleven.
Und das mit vollem Blick aufs Meer.
Ach, herrlich ...
... außer ...
man ist gerade Veganer.

Während meine Freundin einen gar köstlichen Fisch bestellte, empfahl mir die Kellnerin einen "schönen Salat".
Hm ... ok ... mit Balsamico-Dressing?!
Ne, im Balsamico-Dressing ist Ei!
Es war ja sehr nett, dass sie darauf hinwies, aber warum ist im Balsamico-Dressing Ei?
Als "Emulgator".
Ok, selbst zu komplett ernährungssorglosen Zeiten habe ich das Dressing ohne Ei gemacht, aber Essig Öl ist ja auch toll zum Salat
*grummel*

Meine Freundin lobte ihren Fisch, ich kaute mich eher missmutig durch den Salat.
Rohe Paprika UND rohe Möhren. (und noch mehr, natürlich)
Nicht meine Kombination.
Beim Zahlen kicherte die Kellnerin fröhlich, ob ich denn jetzt auch satt geworden wäre.
Nö, war ich nicht.

Der Caipi aus der Strandbar zauberte aber wieder ein Lächeln in mein Gesicht.

Ich denke nur, so ein wirklich rundum durchdachtes, tolles Restaurant könnte relativ problemlos 1 2 3 Veganer beglückende Gerichte mit einführen. Wäre wenig Aufwand und die müssten einfach mal schauen, auf wie vielen Seiten sich glückliche Veganer über das Vapiano äußern.
Mega!
(voll der Hammer!)
(und so)

Glückliche Veganer neigen dazu, ihr Glück online mit möglichst vielen anderen Veganern zu teilen - so was von kostenloser Werbung. Ich glaube, das würde ich "mitnehmen", wenn ich ein Restaurant hätte.

Freitag, 12. Juli 2013

Tag 7 der Vegan for fit Challenge

Erwähnte ich schon, dass es mich nicht zum Kochen motiviert, wenn ich keine Knipse habe?
Faszinierend finde ich aber, dass ich nach nur 6 Tagen dann schon eine Art Routine habe um an veganes Fast Food zu kommen.

Also:
Grundlage ist immer eine Dose stückige Tomaten.
dazu eine Dose Kichererbsen
dann Salat kleinschnibbeln
Amaranth Pops, gehackte Mandeln, schwarze Oliven und/oder Tofu mit rein
würzen
fertig
macht satt und glücklich

Eigentlich wollte ich gestern Abend dann eine Freundin vegan bekochen, die für ein paar Tage hier ist.
Als ich das Haus verließ, hatte ich aber die Wahl zwischen
a) sehr pünktlich am Bahnhof sein
b) einkaufen
Ich entschied mich für die Pünktlichkeit und schlug dem Gast dann einen Besuch beim örtlichen Thailänder vor.
Mein Dörfli mag ein Kuhkaff sein, aber der Thailänder ist sooooo lecker!

Seine Zielgruppe sind aber eher nicht "die Veganer", wie ich feststellen musste.
Ich nahm die Nummer 45.
Das einzig vegane Gericht unter den 4 vegetarischen Gerichten.
Lustig, wie schnell man sich einer Gruppe zugehörig fühlen kann, denn bei ein paar Gerichten dachte ich doch so nebenbei:
es würde nun wirklich keine Mühe machen, hier eine Tofu-Alternative mit anzubieten.

Natürlich hielt ich meine Klappe und Nummer 45 war auch sehr lecker.

Aber doch ... die Karte ist geordnet nach
Gerichte mit Schwein
Gerichte mit Ente
Gerichte mit Garnelen
...
Gerichte mit Tofu wäre machbar.

Als die nette Kellnerin an unseren Tisch kam, erzählte ich ihr also ...
... dass meine Tochter gerade in Thailand ist.
Nein, nein, so weit, dass ich mich für Veganer-Interessen einsetze, bin ich doch noch nicht :)

Donnerstag, 11. Juli 2013

Tag 6 der Vegan for fit Challenge

Sagte ich schon, dass es auf mich absolut "koch-hemmend" wirkt, keine Knipse zu haben?
Gekocht habe ich nicht.
Aber ich habe mich eindeutig vegan ernährt und endlich habe ich auch den Challenge-Kram gelesen.

Ja, lacht ruhig, aber ich mag diese Intro-Teile bei Kochbüchern nicht.
Lieber lege ich direkt mit den Rezepten los und entdecke die Geheimnisse der jeweiligen Ernährungsphilosophie so nach und nach selber, als mich durch mehr oder weniger krude Theorien zu wühlen.

Es gibt Stichworte, die mich aus jedem Text aussteigen lassen.
Die meisten Leute schreiben leider nicht einfach, was ihnen gut tut und wie gut es tut, sondern versuchen dies dann mit irgendwelchen Beispielen zu hinterlegen.

Sehr beliebt ist dabei der Steinzeitmensch.
Hömma!, möchte ich da sagen
Hömma! Wenn die sich so gesund ernährt haben, warum war deren Lebenserwartung so verdammt gering?
Und warum sind sie dann ausgestorben - oder haben sich davon weg entwickelt?


Ja, auch bei Attila Hildmann kommt er, der Steinzeitmensch und ok, ja, ich habe eher quergelesen, denn verinnerlicht.

Jetzt weiß ich, dass die Challenge bedeutet, dass ich 30 Tage vegan lebe, dabei auch noch auf Weißmehl und Zucker verzichte und nach 19 Uhr gar nichts mehr esse.

Naja ...

Immerhin habe ich kein Kaffee-Verbot gefunden, aber das könnte auch am Querlesen liegen, denn er trinkt irgendwelche grüne Matsche. Soll er mal machen - ich bleibe bei Kaffee.
(tut mir nämlich gut, das Zeug)
(und ist vegan)
Ich bin ganz sicher, tränke die Welt gewohnheitsmäßig grüne Matsche, würde irgendwer den Kaffee entdecken und anpreisen.
Macht munter! Haste doll Verdauung nach! Und schmeckt!

Daheim vegan zu leben, stellt bisher keinerlei Verzicht dar.
Erstaunlicher Weise erwähnt mein Hinterkopf öfter mal, dass ihm der Verzicht auf Milchprodukte auch auf Dauer behagen könnte.
Einfach so - ohne steinzeitmenschliche Begründung.

Könnte also sein, dass ich nach der Challenge bei der Sojamilch bleibe.
Insbesondere, seit ich entdeckt habe, dass ich meinen Kaffee einfach nur mal kräftig umrühren muss, wenn er flockt.
Anders als bei der Kuhmilch, wird er dadurch wieder zu lecker Kaffee.
Erstaunlich.

6 Tage ohne Milchprodukte und ein unbegründetes - dabei könnten wir eigentlich bleiben-Gefühl

Gerade spaziert der Piepsi an der Tür vorbei.
Die Färbungen des Kükens werden immer deutlicher und ich vermute mal:
Hahn!

Es dürfte also im Interesse der Hennen liegen, wenn er auch die nächsten Wochen noch überlebt.
Derzeit hat er gute Chancen, denn die beiden anderen Hennen liegen die meiste Zeit auf ihren Eiern.
Gestern spazierte eine der Damen draußen herum und ich flitzte zum Stall um mal zu schauen, wie viele Eier sie hat.
Im Stall lag die andere Henne und sonst gar nichts.
Hallo?!
Wenn mich nicht alles täuscht, lag sie nun auf 7 Eiern.
Ob die Damen bewusst die Eier durch die Gegend rollen, wenn die eine mal Hunger bekommt?
Spannend auch die Frage, ob diese Eier überhaupt noch befruchtet sind.
Da aber beide ganz gerne mal hinter dem Piepsi herflitzen, bis sich die Glucke dazwischen wirft, bin ich ganz zufrieden mit ihrer Brüterei.
Sie erhöht seine Lebenschancen ganz drastisch.

Mein Hinterkopf sagt übrigens sehr klar, dass ich keinesfalls auf Eier verzichten werde, wenn die 30 Tage um sind.
Mir egal, mit welch blumigen Worten "die Veganer" sie madig reden:
ich mag Eier und ich weiß ziemlich genau, dass sie aus ganz wunderbar artgerechter Haltung stammen.

Oh, hier noch ein wundervolles Totschlag-Argument:

Nur Freiheit ist artgerecht!
Dafür bekommt man in Veganer-Kreisen ganz unglaublich viele Likes.
Und mich lässt es sehr fröhlich kichern.

Gestern sagte ich zu meinen Hunden mitten im Wald:
ok, Ihr seid frei! Geht!
Vom Ton her klingt das wohl wie "Platz!", denn beide legten sich brav zu meinen Füßen.
Es gibt Totschlagargumente, die passen einfach nicht in unsere Zeit und es gibt Tiere, zu denen passt die Freiheit nicht wirklich. Es mag absolut bedauerlich sein, dass es je so gekommen ist, aber ...
... wie ich im Artikel von Udo Pollmer schon las, ist Nutztierhaltung (Labbis machen glücklich = Nutzen) eine sehr natürliche Sache: Ameisen zB halten Läuse.

So, die nächsten Tage werden spannend, denn ich bekomme Besuch.
Da das Wetter Klasse ist und das Meer nicht weit, denke ich mal, dass wir sehr viel unterwegs sein werden.
Und schon wird mein Veganer-Dasein kompliziert.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Tag 5 der Vegan for fit Challenge

Ich habe heute leider kein Bild für Euch.
...

Meine Knipse möchte nämlich nichts mehr scharf stellen.
Auf mich hatte die Aussicht zu kochen und kein Bild machen zu können, eine lustige Auswirkung:
mit einem "lohnt nicht!", ließ ich das Kochbuch zu und habe stattdessen nur Pellkartoffeln mit Gemüse gekocht.

In der Vegan-for-fit-Challenge bin ich damit vermutlich falsch, denn durch die Beiträge der anderen bei Facebook, ging mir endllich das Licht auf, dass "vegan" nicht reicht, sondern es noch ein paar Zusatzregeln gibt, die ich endlich mal lesen sollte.

Da mir derzeit vegan schon hinreichende Challenge ist, werde ich aber wenig ändern, denke ich.

Anke hat mir gestern noch einen sehr lesenswerten Artikel von Udo Pollmer zukommen lassen
Macht Milch krank?

Herr Pollmer benutzt dort die wunderschön bissige Formulierung des ernährungsverstörten Internetproletariats.

Schön auf den Punkt gebracht, hat mich auch grinsen lassen, aber ganz so streng sehe ich es dann - als "User" nicht.
Von einem Herrn Pollmer ist es prima, Dinge mal so auf den Punkt zu bringen,
aber ich bin ein großer Fan all der lustigen Ernährungslehren die mir so begegnen.

Es scheint auch: jeder hat eine eigene.

Als ich gestern zB meiner großen Schwester von meiner verstörenden Wirkung auf die veganen Kaninchenhalter berichtete, kam sie irgendwie darauf zu sprechen, dass Milch ja auch viel zu feucht sei.

Was?
Ok ...

Ich nahm es erst mal hin.
Klar, feucht ist sie, die Milch.
Aber dann kam, dass Brot auch feucht ist.
Laut TCM.
Was hat denn Tchibo damit zu tun?, grübelte ich, warf einen Blick auf die Uhr und fragte beherzt, was denn TCM sei.
Das ist dann also die Traditionelle Chinesische Medizin.

Eine andere Freundin kocht ayurvedisch und wieder eine ernährt sich nach den 5 Elementen.
Keine Ahnung, sich da irgendwas überschneidet.

Allen 3 gemein ist, dass sie nicht missionieren, nicht nerven und so kann ich nebenbei ruhig auch mal ein wenig neugierig sein.



Dienstag, 9. Juli 2013

Tag 4 der Vegan for fit Challenge

Ja, beginnen wir den Tag mit einem Bild von meinem veganenen Erdbeerkuchen


... denn er steht wieder in meinem Kühlschrank


uuuuuund ich habe gestern als Veganerin versehentlich total versagt.
Lacht ruhig.

Also, ich kam nachmittags mit dem Kuchen beim Onkel an, hatte ihn aber erst einmal im Auto vergessen, da ich ja auch noch einen Beutel mit Strickzeug dabei hatte und überhaupt ...
Natürlich fiel mir der Kuchen umgehend wieder ein und in sicherer Erwartung freudigen Triumphgeheuls, zückte ich den Autoschlüssel und fragte den Onkel
"Na, Lust auf Erdbeerkuchen?!"

Naja, dann stellt Euch mal vor, wie jemand guckt, der extra morgens noch gebacken hat (vegan!) und der zur Antwort bekommt:
"Oh nein, Kuchen, nein - ein Eis wäre aber toll!"

pöh

Aber ich zwinge ja niemanden, einen veganen, lila Erdbeerkuchen zu essen ...
... sondern fuhr stattdessen zur nächsten Eisdiele.

Irgendwie hatte der Onkel ja auch recht:
zu dieser Hitze passte ein Eis so viel besser!

Fremde Eisdiele, neue Sorten.
Toll!
Als ich mich später durch eine Kugel "italienische Kekse" schlemmerte, grübelte ich nebenbei, ob die Kekse wohl mit Butter und Ei gebacken waren.
Fast hätte ich im nächsten Moment den Becher fallen lassen, als mir mein Veganer-Dasein endlich wieder einfiel.
Aber nur fast ...

Also: 4 Kugeln Milchspeiseeis und Eierlikör

Ich kann nicht recht behaupten, dass ich das jetzt ernsthaft bereue.
Evtl. macht mir meine Zerstreutheit gelegentlich Sorgen, aber mein Hausarzt hatte mal Entwarnung gegeben:
alleinerziehende Freiberuflerin mit Haus/Hypothek?
Da ist Zerstreutheit ganz normal.


Tag 4 #fail

Tag 5 habe ich aber schon ganz brav mit veganem Kaffee begonnen
...
und damit, "die Veganer" ein wenig aufzumischen.

Ich gestehe: ich war soeben ein Foren-Troll

Also, der Kaffee war noch nicht durch und ich guckte schon mal, ob mein Töchterlein ein Lebenszeichen aus Thailand geschickt hätte. Mütter, deren Töchter gerade in Thailand sind und mit irgendeinem Bus 20 Stunden von Bangkok sonstwohin fahren, stehen auf Lebenszeichen ...

Stattdessen fand ich ein erneutes "Agavensirup ist böse!"-Posting einer Veganerin.
Agave sei auch für Kaninchen giftig - und sie habe Kaninchen.
Inbrünstig erklärte ich die Kaninchenhaltung für "unmenschlich".
Als ich mit dem fertigen Kaffee wieder an den Computer kam, hatte ich 8 Likes, aber auch einen heftigen Gegner, der erklärte, dass niemand niemandem "Unmenschlichkeit" vorwerfen dürfe.
UND es war eine rege "Kaninchenhaltung ist unmenschlich"-Diskusssion im Gange.

Du meine Güte ...
Ich habe meinen Pre-Kaffee-Kommentar ganz schnell wieder gelöscht, aber im Sekundentakt kamen neue Postings der Veganer mit und ohne Kaninchen.

Mittlerweile ist der komplette "Agavensirup ist böse"-Thread des Tages gelöscht worden.
Ich glaube, ich werde dort keinesfalls mein Eis erwähnen und auch die sehr interessante Diskussion, die sich gestern um "Fingernägel kauen, Popeln und Sperma" entspann, muss bei uns bleiben.

Montag, 8. Juli 2013

Tag 3 der Vegan for fit Challenge

Gestern habe ich mir den Blumenkohl-Curry-Crunch zubereitet.



Mit TK-Blumenkohl ist dieses Gericht in wenigen Minuten auf den Tisch gebracht (sofern man daran denkt, den Blumenkohl aufzutauen ...)

Der Blumenkohl wird gekocht. Dazu wird eine Soße bereitet (wie oben erwähnt), die mit 1 Löffel Currypulver und Salz/Pfeffer gewürzt wird. Und zusätzlich werden eigentlich geröstete Mandeln (ich hatte noch Haselnüsse), gepoppter Amaranth und Olivenöl vermischt und darüber gestreut.

Sehr lecker, allerdings musste ich mit Erstaunen feststellen, dass mich 1,5 kg Blumenkohl nicht nachhaltig sättigen ...

Eure Vegan-Spötteleien kann ich gut ab - ich spotte durchaus mit und habe gestern grinsend ein paar Threads in der Gruppe gelesen, in denen "die Veganer" heftig missionierten.
Da wurde der Genuss von Kuhmilch zB mit ein wenig Anstrengung zu etwas wirklich Ekeligem formuliert, indem man andere aufforderte, sich vorzustellen, man müsse Muttermilch oder Katzenmilch trinken.
(mir fiel prompt der Freund ein, der seinen Kaffee damals mit einem herzhaften Schluck aus meinen Vorräten für Baby-Michaela aufpeppte, was wir ihm nie nie nie verraten haben) (er schmeckte übrigens keinen Unterschied)
So kann man alles eklig reden - Kartoffeln zB - echt ey, die haben monatelang im Dreck gelegen!
Die sind sozusagen aus Dreck gewachsen!
Soooo eklig!

Auch der Aspekt der Tierrettung interessiert mich nicht wirklich.
Es scheint ernsthaft eine Formel zu geben, nach der Veganer sich ausrechnen können, wie viele Tiere sie gerettet haben, indem sie vegan leben.
Na, Bravo.
Sicherlich gibt es irgendwo einen Mastbetrieb, in dem nun Schweine glücklich alt werden dürfen ...
Ich sehe massenhaften Fleischkonsum durchaus sehr skeptisch und finde Massentierhaltung unmenschlich, aber es gibt ja noch Mittelwege, die ich für mich alleine durchaus beschreiten könnte und vermutlich auch werde.
Aber so lange ich diesen über 1.90m Kerl von pubertierenden Sohn daheim habe, der jede "gesunde" Mahlzeit als persönlichen Angriff versteht, wird es hier auch weiterhin gelegentlich Opfer genau der angeprangerten Massentierhaltung geben.

Aaaaaaber ...
... nichts desto Trotz empfinde ich meine kinderlos vegane Zeit derzeit als echten Gewinn.
Ich habe nicht das Gefühl auf irgendwas zu verzichten, sondern einfach neue, leckere Methoden zu lernen.

Mit 60 Gramm Mus - Mandelmus, Erdnussmus oder ähnlichem auf 100 ml Wasser lässt sich ein wirklich köstliches Sößchen kochen.
Einfach verquirlen (Mix-Becher), würzen und aufkochen - das wird sogar richtig sämig und schmeckt deutlich lecker als alle Fertigsoßen.
Und dieses Mus ist lange haltbar und daher problemlos zu bevorraten.
Gefällt mir!

Amaranth kenne ich schon länger, gestern gab es also "gepopptes Amaranth"
Davon hat man noch stundelang etwas - es verbleibt irgendwie recht lange im Mund und man hat schier unerschöpfliche Vorräte ...
Gefällt mir trotzdem - könnte man evtl. öfter mal einsetzen und statt gehackter Mandeln oder Sesam in Gerichte einbringen.

Was mir auch sehr gefällt, sind diese Gemüsespaghetti, auch wenn ich einen halben Tag lang das Problem hatte, mit 3 verpflasterten Fingern hier tippen zu müssen, nachdem ich beim Abwaschen abgerutscht war.
Tückisches Dings!



Ich bin sehr gespannt, was ich in meinen 30 veganen Tagen noch alles so kennenlerne.
Diese 30 Tage möchte ich auch komplett vegan durchziehen, auch wenn das heute schon etwas krampfig wird, da ich gleich nach Bremen fahre um meinen Onkel zu besuchen.

Normalerweise kaufe ich unterwegs immer Erdbeerkuchen.
Diesmal muss ich backen, denn vegan ist der Kuchen, den ich sonst kaufe, ganz sicher nicht.

Veganen Bisquitboden habe ich bisher schon öfter mal gemacht, da der einfach immer gelingt.
220 Gramm Mehl, 180 Gramm Zucker, 1 Tütchen Backpulver vermischen.
250 ml Wasser und 90 ml Öl unterrühren.
Alles in eine Springform geben und 25 Minuten bei 180° backen.
Wird super fluffig und wenn man ihn versehentlich vergisst und 45 Minuten backt (wie es mir soeben passiert ist ...) schmeckt er (hoffentlich!) auch noch (ich werde berichten ...)
.
.
.
Na super ... jetzt bekommt der vegane Erdbeerkuchen auch noch einen Belag aus leckerem Soja-Blaubeerjoghurt, da ich das Vanillejoghurt gestern verputzt habe.
Ich werde dem Onkel gegenüber um keinen Preis das Wort "vegan" erwähnen.
.
.
.
Ok, durch das Blaubeerjoghurt ist er lila.
Der Onkel wird eher meinen, ich sei auf dem Emanzentrip als unter die Veganer gegangen :)


Sonntag, 7. Juli 2013

Tag 2 der Vegan for fit Challenge

Der Kaffee klappt heute eigentlich wunderbar, wenn man davon absieht, dass ich keine echte Lust auf Kaffee und dafür Kopfschmerzen habe.

pöh ...

Für das Mittagessen wühle ich den Spiralschneider hervor und verwandle 1 kg Zucchini in Spaghetti.
Zucchini-Spaghetti alla Carbonara
Das ist sehr lecker, auch wenn es in meinen Augen nicht die geringste Ähnlichkeit mit Spaghetti Carbonara hat
und ich diese Ähnlichkeit auch weder wünsche noch vermisse.
    In der Vegan-Gruppe wird mir prompt empfohlen
  • Schaut gut aus! Wenn du den tofu miniklein wie speckwurfel schneidest, dann schauts der cabonara ähnlicher
  • Japp, den Tofu kleiner schneiden und stark im Öl anbraten. Macht auch geschmacklich nen Unterschied.

Ja, die Mädels kennen nur die Tüten-Carbonara :)
Wenn ich Spaghetti Carbonara mache, serviere ich das gerne mit einem rohen Eigelb in einer (gut geschrubbten und abgekochten) Eierschale auf dem Nudelnest.
Irgendwas sagt mir, ich sollte das nicht zu intensiv beschreiben, also lasse ich es :)

Dafür erwacht die Glucke in mir angesichts einer jungen Dame, die Vorher-Nachher-Bilder von sich postet.
In Unterwäsche vor ihrem Bett.
Nein, das finde ich nicht etwa unanständig - ich weiß einfach nur, dass solche Bilder gerne dazu missbraucht werden um zB Fake-Profile für Sex-Datingseiten zu basteln.
Solche Seiten, auf denen Männer gerne kopflos ihre Kreditkarte zücken und sich dann hinterher wundern, dass sie gerade nicht nur ein, sondern gleich 3 Abos abgeschlossen haben.
Der ganze Porn-Bereich braucht amateurhaft wirkendes Bildmaterial und bedient sich dazu gerne auf den Seiten von Sportvereinen, Schulen ...
Die Google-Bildersuche hat das noch so viel einfacher gemacht.
Die müssen jetzt nicht mehr auf die jeweiligen Seiten gehen, sondern ... lest hier ...

Man "beruhigt" mich, dass die Bilder ja nur in der geschlossenen Gruppe sichtbar sind.
Du siehst Klasse aus, aber sind diese Bilder und Daten nicht ein klitzekleinwenig zu privat für Facebook? jaja, Generation 40+ - wir "zucken" bei so etwas noch
  • Carola, die Bilder sind nur in der Gruppe sichtbar und im Schwimmbad sehen ein Haufen Leute die selbe Ansicht
  • Ah ich vertraue euch ^^ und ja im Bikini sieht man mich auch
  • Carola, sind ja keine Nacktbilder oder sowas und die Bilder sind Mittel zum Zweck, Motivieren uns und Melly selbst bestimmt auch. Zumindest gehts mir so mit meinen Bildern

Ich habe natürlich umgehend "Ruhe gegeben"
Hach ja ... bin halt so eine Glucke und bemutter' alles was sich nicht wehrt
Andererseits arbeite ich seit über 20 Jahren im Internet und habe dadurch so ziemlich alles schon gesehen, was es in Sachen Fotomissbrauch zB für Fakeprofile und so gibt (aber das gehört nicht wirklich zur vegan-Challenge
Aber Bilder, die man einmal ins Internet gestellt hat, werden gerne verbreitet, verändert und benutzt.
Und "junge Frau in Dessous vor Bett" - jaaaaaa, genug gepredigt - ich verarbeite jetzt Zucchini zu Nudeln


Bei einer Gruppe mit heute 13.167 Menschen ist natürlich wirklich nicht zu erwarten, dass da einer bei ist, dem man nicht gerne ein paar schicke Bikinibilder zur freien Verfügung auf den Laptop klatschen möchte :)

Ja ja *gluck bok bok bok* ...

Nachmittags entdecke ich die Reste der Tofubolognese-Nudeln im Ofen.
Im Garten lege ein Kissen auf den Boden, setze mich drauf und habe 20 Minuten Spaß dabei, der Glucke und ihrem Küken beim Spaghetti-Essen zuzuschauen.
Hühner fut fut futtern Nudeln der Länge nach und es sind einige herrliche Szenen dabei, die an die berühmte Spaghetti-Szene von Susi und Strolch erinnern.
Nur ohne Fleischbällchen ... dafür mit Küken.

Voila: Nudeln mit Hühnchen - Vegan Style

Tag 1 der Vegan for fit Challenge

Morgens war er dann da:
der kurze Moment in dem ich entscheiden musste, ob ich jetzt wirklich Sojamilch in meinen Kaffee kippe oder H-Milch.

Dank des Vegetarier-Töchterleins ist immer ein Vorrat von Sojamilch da.
Und Agavensirup benutze ich schon seit Jahren.
Mittlerweile mag ich ihn auch viel lieber als Zucker.

Ich griff zur Sojamilch und fand mich toll, bis mein Kaffee sich in irgendwas mit Flocken verwandelte.
Bah!

Grummelnd setze ich erneut Wasser auf, goss den Rest dieser wohl schlecht gewordenen Sojamilch weg und brach eine neue Packung an (großer Vorrat an Sojamilch ...)
Der zweite Kaffee sah besser aus und ich schleppte ihn in mein Bett.
Bitte?!
Beide Kinder aus dem Haus - das nutze ich natürlich um morgens ungestört zu lesen.
Nahezu ungestört.
Natürlich muss ich erst mal den Hühnerstall öffnen, Hühnerfutter hinstellen und dann die Hundehütte öffnen, in der die Glucke mit dem Küken derzeit wohnt und gucken, ob und wie das Küken nun lebt.
Täglich verwandelt es sich ein Stück weiter von der Flauschkugel zum Huhn.
Ob Hahn oder Henne, erkenne ich vermutlich erst, wenn es kräht oder Eier legt.
Wenn es kräht UND Eier legt, habe ich ein Problem ...
Im Interesse der Hennen hoffe ich auf einen Hahn.

Danach also ab ins Bett.
Zwei Hunde liegen davor, ein grauer Kater mit drin.
Die Katze ignoriert unsere Morgen-Runde immer und taucht erst später auf um laut maunzend ihr Frühstück zu fordern.

Nach ein paar Kapiteln Blauer Montag greife ich zu meinem Kaffee und fluche:
der abgekühlte Rest hat wieder Flocken.

Ich wende mich an Facebook
hm, kann es sein, dass Sojamilch in Kaffee nach einer Weile immer so aussieht, als würde sie ausflocken? Vorhin war der Milchkaffee noch wunderbar, jetzt ist er kalt (war zu erwarten) und flockig (grübel)
Ansonsten funzt mein Veganer-Dasein noch wunderbar

    und erfahre:
  • Du hast vermutlich zu stark bzw. scharf gerösteten und dadurch zu sauren Kaffee. Bei »besserem« Kaffee soll das angeblich nicht passieren. Und ansonsten, weiterhin viel Glück beim Vegetarier werden
  • Veganer wird sie, Ulla Und ich hab das letzte Woche auch gesehen bei einer Bekannten, sah nicht so lecker aus......
  • Ich hab darüber schon auf mehreren Seiten gelesen und das mit dem zu scharf gerösteten »Billigkaffee« häufiger gelesen.
  • ...
Aha, scheint also normal zu sein.

Nebenbei sehe ich, dass ich bei der VEGANS FOR FIT-Gruppe aufgenommen wurde.
Die Beiträge dort erscheinen nun auch und sind mitunter ... witzig.
Als erstes lese ich pur Empörung darüber, dass eine Warnung vor Agavensirup gelöscht wurde.
Agavensirup ist böse :)
Ich weiß, ich habe auch schon Artikel gefunden, dass er nicht so toll ist, wie anfangs gedacht, aber auf Dauer hat noch kein Lebensmittel den Anfangs-Hype überstanden.
Man denke nur an den sagenhaften Eisenwert des Spinats, der sich, nachdem man Generationen von Kindern mit grüner Pampe gequält hat, als reiner Kommastellenfehler entpuppte.

Ich mag Agavensirup und fertig.
Auch dieses Posting wird flugs gelöscht und die Verfasserin ist außer sich, so von wegen ZENSUR!
Ach herrlich, warte ich noch, bis sie den Vergleich zur Bücherverbrennung im 3. Reich bringt?
Da ich seit Jahrzehnten ein Forum betreibe, kommen mir diese Mechnismen sehr vertraut vor und es ist herrlich, einfach mal nur Zuschauern zu sein.
Ich warte nicht.
Nach der Hunderunde ist es höchste Zeit, Essen zu kochen.

Habe ich erwähnt, dass ich mir mittlerweile auch Vegan for Fun gekauft habe?

Habe ich ...
Ich bin ein elender Sammler, und das eine Kochbuch ohne das andere zu haben, erschien mir schlicht falsch.
Ob es viele fleischfressende Pflanzen (und Hühnermörder) wie mich gibt, die gleich 2 vegane Kochbücher haben?
Ich schlage es auf und beschließe, einfach mit dem allerersten Rezept zu beginnen:
Attilas Spaghetti Tofubolognese

Das ist für 2 Personen und so habe ich gleich Mittag- und Abendessen.
Fein.
Allerdings komme ich komplett vom Rezept ab und brutzle mein eigenes, veganes Sößchen.
Ich übernehme lediglich, dass ich den Tofu (ich nehme Räuchertofu, denn den mag ich schon ewig) erst in Scheiben schneide und dann mit der Gabel zerdrücke.
Das Ergebnis ist eine tatsächlich überzeugende Hackfleischmasse
Eigentlich drehe ich Fleisch selbst durch den Wolf, wenn ich Hackfleisch brauche - dann weiß ich einfach, was drin ist - aber selbst mit dem einfachen Wunsch nach "irgendwelches Bio-Fleisch" ist unsere Fleischtheke überfordert.
Gibbet nicht.
In der Edeka-Kühltheke finde ich die immer gleichen Bockwürstchen, Salami und gelegentlich auch mal Leberwurst, Schinken oder Mortadella in Bio-Qualität und versuche, mich nicht davon verarscht zu fühlen, dass auf den tollen neuen Monitoren unablässig Filmchen gezeigt werden, auf denen Edeka mit seinem tollen Bio-Sortiment prahlt.

Der nächste Bio-Markt ist 40 Minuten Fahrt entfernt und dort gibt es Fleisch dann auch nur in "Schutzatmosphäre verpackt" und ganz erstaunlich lange haltbar.
Nach der Lektüre einiger Artikel zu dem Thema, meide ich alles, was so verpackt ist.
(bei Interesse bitte selbst googeln)

Also ... den zerdrückten Tofu als Hackfleischersatz werde ich irgendwann mal unauffällig an meinem Sohn austesten
- evtl. mit etwas Hackfleisch vermischt.

Kann ich hier ruhig schreiben, denn es gibt nichts Uncooleres, als Muddis Blogs zu lesen :)

Bei Facebook werde ich freundlich für den Fleischersatz verarscht.
Da ich das eigentlich ähnlich sehe, kann ich das wirklich gut ab :)

Abends stelle ich dann endlich fest, dass ich aus dem falschen Buch koche.
Die Challenge bezieht sich auf "Vegan for fit" - nicht "Vegan for fun"
Also Schluss mit lustig :)


Einleitung

Meine Tochter nutzte die Fastenzeit um einmal "Veganer auszuprobieren".
Sie lebt seit Jahren vegetarisch.
Ich beneide ihre Konsequenz und gleichzeitige Gelassenheit zu dem Thema, denn dem Klischee der missionierenden Nervensägen-Vegetarierin entspricht sie überhaupt nicht.
Sie schafft es, kein Fleisch zu essen und nicht darüber zu sprechen.
Hin und wieder - wenn es besonders lecker aussieht oder wir gerade vor einem göttlichen Sushi-Restaurant stehen, legt sie auch mal einen Fischtag ein.
Ok, und dann beschloss sie bis Ostern vegan zu leben.
Und ich stöberte in den Kochbüchern herum.
In Köln gestrandet, in einer Buchhandlung blätterte ich durch vegane Rezepte und fand sie doof.
Es wurde in meinen Augen auf Krampf Fleisch ersetzt, Milchprodukte ersetzt ... ersetzt, ersetzt, ersetzt -
bei allen Rezepten hatte ich das Gefühl, ein "fast so gutes" Gericht wie mit Fleisch und Milchprodukten zu kochen.
Es erinnerte mich an das alte Kriegskochbuch meiner Oma, bei dem Eier durch Wasser ersetzt wurden, Mandeln durch Sägespäne und und und, bis man einen schmackhaften Kuchen allein aus Mehl und Wasser buk ...

Schon lange ist es für mich völlig selbstverständlich, ein paar Produkte immer in Bio-Qualität zu kaufen.
Eier, Milch(produkte), Kaffee (wobei mir hier Transfair wichtiger ist).
Bei Käse, Butter, Wurst und Fleisch gucke ich erst nach Bio, aber das Angebot ist hier auf dem Dorf sehr mager und so kaufe ich auch konventionell und in Restaurants frage ich noch nicht einmal.
Da ich auch noch Hühner im Garten habe, sehe ich wirklich gar keinen Grund, auf Eier zu verzichten - außer den, es einfach einmal auszuprobieren.

Also, schon fast mit den veganen Kochbüchern durch, fiel mit Vegan for Fit. Die Attila Hildmann 30-Tage-Challenge (Diät & Gesundheit)
in die Finger und riss mich mit.
Ich hatte irgendwo mittendrin aufgeschlagen und fand Zucchini-Spaghetti alla Carbonara.
Gut ja, der Speck war hier eindeutig durch Räuchertofu ersetzt worden und die Sahne durch einen Mix aus Wasser und Mandelmus, aber die Zucchininudeln sprachen mich an (wobei die Botschaft meines Hinterkopfs "warum wird hier Weizen ersetzt???" noch nicht in mein Bewusstsein eindrang).
Ich blätterte und fand einiges, was ich einfach "machen" wollte.
Zack, war meine Trödel-Zeit für die Buchhandlung um und kurzentschlossen nahm ich das Buch mit.
(Keine Bange, ich habe bezahlt)
In den nächsten Wochen erstand ich erst einmal einen Spiralschneider, wie man ihn für die Zucchininudeln braucht und bereitete die Nudeln dann auch mal zu.

Erst daheim merkte ich, dass es sich um eine Diät-Challenge handelt.
Es gibt irgendwelche Regeln, die ich noch nicht wirklich gelesen habe - aber ich beschloss, das Ganze in den Sommerferien einfach mal auszuprobieren.

Ja, und zack waren die Sommerferien da.
Meine Tochter ist in Thailand und meinem Sohn habe ich Donnerstag fröhlich nach gewunken, als er in seinen Urlaub startete.
Winkend fiel mir ein, dass ich doch 30 Tage vegan leben wollte.
wink wink wink
Ok, also ab morgen.

Daheim sichtete ich erst einmal den Kühlschrank und habe dann einen guten Liter fettarme Bio-Milch getrunken und mir eine Art Omelette mit sämtlichen Käse- und Wurstresten zubereitet.

Die Hühner unterstützen mich auf ihre Art.
Eine Henne läuft seit 3 Wochen mit einem Küken herum, was in den beiden anderen Hennen wohl auch einen Kinderwunsch geweckt hat.
Jedenfalls kann ich morgens ruhig ihren Stall öffnen:
die beiden bleiben reglos im Halbdunkel des Stalls auf ihren Eiern liegen und brüten.
Nur Hennen?
Was soll dann das Brüten bringen???
Bis vor kurzem hatten wir noch einen Hahn.
Bis vor etwas weniger kurzem hatten wir sogar noch 2 Hähne.
Der Züchter hatte die Hühner damals nur 3:2 abgegeben, da er keine Lust hätte, den ganzen Herbst über Hähne zu morden.
Als wir die Hühner von ihm im Frühjahr 2012 kauften, sagte er recht deutlich, dass ich einen Hahn im Herbst schlachten müsste.
Die Hähne verstanden sich aber prächtig und ich konnte mich nicht recht überwinden.
Also lebten wir bis in die Osterferien mit 2 Hähnen und 3 Hennen.
Dann brach das Chaos aus:
die Hähne verstanden sich weiterhin prächtig und rupften dafür die Hennen.
Es gelang uns, ein neues Zuhause für einen Hahn zu finden - ich gab den größeren, prächtigeren Hahn weg und erwartete, dass hier nun Ruhe einkehrte.
Kurze Zeit war dem auch so.
Aber dann stellte ich fest, dass meinen nacktärschigen Hennen nicht recht Gefieder nachwuchs.
Dafür wurde der Hahn immer aggressiver.
Nacheinander starben 2 Küken und dann begann der Hahn auch uns anzugreifen, bis sich kaum noch jemand in den Garten traute.
to make a long story short: Suppe!

Seit er weg ist, wachsen den Hennen neue Federn und ein mittlerweile halbwüchsiges Küken stolpert fröhlich und unbehelligt durch den Garten.
Unsere Hunde und Katzen wahren Abstand.
Die Hunde wollten eh nur mal gucken, aber auch ihnen zeigte die Glucke sehr eindrucksvoll, dass man von ihrem Küken gefälligst Abstand hält.